Bonhoeffers Wirken in Zion
Einer der bedeutendsten deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts, Dietrich Bonhoeffer, arbeitete für kurze Zeit an der Zionsgemeinde, als dort ein personeller Engpass entstand. Vom Herbst 1931 bis zum Frühjahr 1932 leitete er als Stadtsynodalvikar eine Konfirmandengruppe und führte auch Gottesdienste und Taufen in der Zionskirche durch. Ende 1931 beschrieb er seinen Eindruck von der Gegend in einem Brief an einen Freund: "Das ist so ungefähr die tollste Gegend von Berlin mit den schwierigsten politischen und sozialen Verhältnissen." Zur Konfirmation im März 1932 stiftete Bonhoeffer für einige seiner zumeist aus sehr ärmlichen Verhältnissen kommenden Konfirmanden den Stoff für ihre Anzüge.
Bonhoeffer engagierte sich ab Mitte der Dreißiger Jahre in der oppositionellen Bekennenden Kirche. So leitete der habilitierte Theologe die Ausbildungsstätte der Bekennenden Kirche, das Predigerseminar in Finkenwalde, bis es 1940 geschlossen wird und Bonhoeffer öffentliches Rede- und Schreibeverbot erhält.
Anfang der vierziger Jahre schließt sich Bonhoeffer dem politisch-militärischen Widerstand um Admiral Wilhelm Canaris an.
1943 wird er unter der Beschuldigung der Wehrkraftzersetzung verhaftet und am 9. April 1945, nachdem man ihm eine Widerstandstätigkeit nachweisen konnte, im Konzentrationslager Flossenbürg zum Tode verurteilt
und gehenkt.
An Dietrich Bonhoeffer erinnert in Zion eine Gedenktafel an der Kirche und die am 9. April 1997 vor die Westseite der Kirche aufgestellte Plastik von Karl Biedermann. Sie zeigt einen knienden Torso und trägt den Namen ‚Für Dietrich Bonhoeffer'.
Der Gemeindebezirk Zion hält die Erinnerung an Bonhoeffer durch Vorträge und Veranstaltungsreihen zur Thematik wach.
