Die Entwicklung der Sophiengemeinde bis in das 19. Jahrhundert

Sophien.Ostansicht. 1834. Lithografie Die Stifterin und Patronin Sophie Louise hatte einen Pietisten zum ersten Pfarrer an Sophien bestimmt. Mit dieser auf Innerlichkeit und Seelsorge orientierten Reformbewegung des Luthertums blieben der Sophiengemeinde die damals noch starken Auseinandersetzungen zwischen orthodoxem Luthertum und dem vom Herrscherhaus geförderten reformierten Bekenntnis erspart. Die Kirche stand beiden protestantischen Bekenntnissen offen.

Ihr Pfarrsprengel reichte anfangs weit hinaus und umfasste das gesamte nördliche Weichbild Berlins. Die neue Stadtgrenze verlief entlang der heutigen Torstraße, aber auch die spätere Charité und die verschiedenen Vorwerke, aus denen sich später Wedding und Gesundbrunnen entwickelten, rechneten mit zum Gemeindegebiet.

So war Sophien eine zahlenmäßig stetig wachsende Gemeinde (1770 musste ein zweites Emporengeschoss eingebaut werden), besonders als sich hier im Norden Berlins nach 1800 die frühe Industrie niederließ ("Feuerland"). Um 1820 zählte die Gemeinde über 50 000 Seelen, darunter eine wachsende Anzahl proletarisierter Unterschichten.

In den 1830er Jahren erhielten Wedding, Gesundbrunnen, Moabit und Rosenthaler Vorstadt eigene Gotteshäuser (jeweils nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels), um die kirchlichen und "sittlichen" Verhältnisse zu ordnen. Aus der Spandauer Vorstadt wurde ein innerstädtisches Viertel, auch wenn die City-Bildung hier immer zögerlicher blieb als in den anderen Teilen Berlins.

Die Lage der Kirche auf einer Google-Map / Satellitenansicht

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