Die Entstehung der Golgatha-Gemeinde

Die wirtschaftliche Erschließung der Gegend vollzog sich so schnell, dass die Kirche kaum adäquat auf die neue Situation reagieren konnte. Sophien war als nächste Stadtgemeinde mit dem enormen Bevölkerungszuwachs überfordert. Seit 1830 wurde die Errichtung neuer Parochien ins Auge gefasst. Nördlich der Stadtgrenze entstanden vier nach Plänen von Schinkel gebaute Kirchen.

Eine davon, die St.-Elisabeth-Kirche in der Invalidenstraße, wurde 1835 für die Rosenthaler und Oranienburger Vorstadt erbaut. Der weiter enorme Bevölkerungsanstieg (in den drei Jahrzehnten nach 1835: Vervierfachung) bewirkte eine Neustrukturierung der Arbeit der Gemeinde. Durch den Bau von Kapellen schuf man Außenstellen, um mehr Nähe zur Bevölkerung zu erreichen. Allmählich wurden die Außenstellen als selbständige Gemeinden ausgegliedert. So entstanden im Osten der Elisabeth-Kirche im Laufe der Zeit Zion, und im Westen Golgatha als eigene, von der Mutterkirche abgetrennte Pfarrbezirke.

Die Golgatha-Kapelle wurde 1867 in der Borsigstraße 6 errichtet und fungierte zunächst als Tochterkirche von St.-Elisabeth. Von 1877 an bestand Golgatha dann als eigene Parochie.

Die Kapelle wurde folgendermaßen beschrieben: "Die alte Kirche war im sogenannten Rundbogenstil massiv erbaut, mit Schiefer gedeckt und trug an ihrem westlichen Giebel einen Dachreiter, in welchem die Glocken aufgehängt waren. [...] Den obersten Stock nahm der zur Abhaltung des Gottesdienstes bestimmte Raum ein, derselbe hatte an der halbrunden Apsis drei mit Glasmalereien geschmückte Fenster, an deren Langseite fünf hohe Rundbogenfenster mit mattgeschliffenen Scheiben, am westlichen Ende die Orgelempore. Sie hatte 325 Sitzplätze.' (Aus: Hundert Jahre Golgathakirche)

Die Lage der Kirche auf einer Google-Map / Satellitenansicht

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